Dinge zum ersten Mal zu machen ist immer schwierig. Aber auch irgendwie aufregend. Ein Ziel, das ich mir vor meiner Ausreise gesetzt hatte, war es auch alleine Städte zu besuchen, anzuschauen und zu entdecken. Nicht immer auf Begleitung angewiesen sein, sondern einfach mal machen! Auf Anhieb klingt das nach keiner besonders großen Herausforderung – Überwindung hat es aber auf jeden Fall gekostet.
Mit einer ich-zieh-das-jetzt-durch-und-bekomme-das-hin-Mentalität machte ich mich am Freitag, den 17.08., also auf den Weg nach Gulbene. Diese „Stadt“ ist circa 35 km von Balvi entfernt und mit dem Bus gut zu erreichen. Nach 40 Minuten Schlaglochmassage zum Schnäppchenpreis von 1,80€ verließ ich den Bus überstürzt und hektisch wegen der Befürchtung, aus Versehen zu weit zu fahren. Somit landete ich praktischerweise nicht in Gulbene, sondern ein paar hundert Meter vor dem Ortseingang (ich weigere mich konsequent, Gulbene als Stadt zu bezeichnen – das wäre anhand deutscher Maßstäbe eine schamlose Übertreibung!). Mithilfe einiger Schilder und Google Maps gelangte ich aber schließlich doch noch zur Ortsmitte und sogar zur Tourist-Information, die mir von der überraschten Mitarbeiterin erst einmal aufgeschlossen werden musste (Jap, solche Touristenanstürme gibt´s auch nur in Latgale). Was ich wegen Balvi bereits über lettische Städte bzw. Orte weiß, bestätigte sich in Gulbene: Sie bestehen größtenteils aus Park und irgendwo ist immer auch ein See. Somit bestand mein Tag hauptsächlich aus durch-einen-der-drei-Parks-laufen und Sehenswürdigkeiten wie die Kirche oder die Sonnenuhr abzuklappern. Besonders schön war der Runen-Rundgang am See, bei dem alte baltische Symbole erklärt wurden. Alles in allem ist es wirklich aufregend, mal etwas alleine zu unternehmen – auch wenn es nur eine Fahrt in den nächsten Ort ist.
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