Tallinn ist das unangefochtene Zentrum Estlands in allen Bereichen – so richtiges Großstadtflair vermisst man in der Stadt doch trotzdem. Für jeden Tallinn-Besucher ist das ein großer Vorteil: alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sowie die Altstadt kann man in kurzer Zeit besichtigen. Die Fußwege sind kurz, die Altstadt ist übersichtlich und es befinden sich – typisch für die naturverbundenen Balten – viele kleine Parks nahe dem Stadtzentrum.
Hier kommen die absoluten Highlights meines Wochenendtrips in die estnische Hauptstadt:
Direkt am Marktplatz der Altstadt befindet sich „III drakoon“, ein Restaurant mit ganz besonderem Flair. Serviert wird hier mittelalterliches Essen und das authentisch! Das heißt: Elchsuppe ohne Besteck schlürfen, Fleisch vom Knochen nagen und das ganz ohne elektrische Beleuchtung, lediglich im Kerzenlicht. Getränke werden in Tonkrügen serviert und nach neumodischen Getränken wie Cola oder einer ausgedruckten Speisekarte kann man hier wohl lange suchen. Auch wenn das Restaurant ein ganz klarer Touristenfänger ist, finden sich auch einige Esten dort ein, um die Atmosphäre und das Bier zu genießen.
Wie es sich für jede Hauptstadt gehört, gibt es auch in Tallinn ein alternatives Viertel für die Hipster dieser Welt. „Kalamaja“ heißt übersetzt Fischhaus und ist heutzutage wohl mehr bei Veganern als bei Fischliebhabern beliebt. Zu sehen gibt es neben alternativen Läden natürlich auch Graffitis aller Art.
Laut dem Guide unserer free-walking-tour das meistfotografierte Objekt Estlands: die prächtige orthodoxe Kirche, die Moskau in Zeiten der Sowjetunion dem estnischen Parlamentsgebäude gegenübersetzte. Machtdemonstrationslevel: ultimate pro
Tallinns Zentrum bildet der rechteckige Marktplatz, der von Wohnhäusern, der auf dem Bild zu sehenden Kirche sowie der alten Ratsapotheke eingegrenzt wird. Die alte Ratsapotheke verkauft nicht nur bis heute Medikamente, sondern verfügt auch über eine kleine Ausstellung, die das mittelalterliche Apothekerwesen thematisiert. Gezeigt werden unter anderem Rezepte und Apparaturen, aber auch getrocknete Frösche, Fledermäuse und Insekten, denen heilende Kräfte zugeschrieben wurden. In der Kirche am Marktplatz befindet sich übrigens das anfangs erwähnte Mittelalter-Restaurant „III drakoon“.
Sehr gut erhalten und durchaus beeindruckend: die mittelalterliche Stadtmauer Tallinns. Auf der anderen Seite kann man sie sogar begehen und die Aussicht auf den nahegelegenen Park bewundern.
Einst ein Veranstaltungsort und Konzertsaal, heute verlassen und vergessen. „Linnahall“ ist ein großes Gebäude, auf dessen Dach man ganz legal und sicher über Treppen gelangen kann. Man hat nicht nur Sicht auf das Meer, sondern auch auf den Sonnenuntergang über der Altstadt Tallinns. Der perfekte Platz für ein Gruppenbild und gemütliches Ausklingen eines rundum gelungenen Wochenendes!
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