Lettland wird 100

 

Es ist ein Ereignis, dem man im Jahr 2018 kaum entgehen kann: überall Schilder, Fahnen und Flaggen – denn Lettland feiert 100 Jahre Unabhängigkeit. Der 18. November ist als „Geburtstag des Landes“ jedes Jahr Feiertag mit verschiedenen Veranstaltungen – die meisten davon natürlich in der Hauptstadt Riga.  

 

Der zentrale Ort der Veranstaltungen ist der Freiheitsplatz mit dem berühmten Freiheitsdenkmal. Am Morgen gab es dort außer einer großen fliegenden Flagge und hin- und her-patrouillierenden Soldaten nicht viel zu sehen. Gegen Mittag füllte sich dann der Platz und es war außerdem Zeit für das traditionelle Blumen-ablegen. Wie auf dem Bild zu erkennen, wird das Freiheitsdenkmal bereits vor dieser Zeremonie mit Blumen dekoriert - es geht also eher um das feierliche Niederlegen als Geste. Man kann dann also 45 Minuten lang verfolgen, wie verschiedene lettische Persönlichkeiten nacheinander vortreten und Gestecke ablegen. Warum sich das so viele Leute wirklich komplett anschauen, kann ich persönlich nicht verstehen - nachdem ich den lettischen Präsidenten einmal life gesehen habe, ist es mir dann doch zu langweilig geworden. 

Das Highlight des Nachmittags war dann eine Militärparade, die am Ufer der Daugava entlang zum Freiheitsdenkmal führte. Es marschierten nicht nur lettische Soldaten, sondern auch Soldaten der NATO-Partnerländer wie z.B. der USA, Kanada, Frankreich oder Italien. Vorgeführt wurden außerdem Panzer und Helikopter der Armee. 

Mit Einbruch der Dunkelheit wurde es dann Zeit für einen der bei den Letten so beliebten Fackelzüge durch die Altstadt. Ganz viele lettische Flaggen durften dabei natürlich nicht fehlen! 

Den krönenden Abschluss der Feiern sollte dann das Feuerwerk an den Ufern der Daugava bilden. Im Vorhinein war viel kritisiert worden, dass dieses Jahr ganze 200.000€ dafür ausgegeben wurden. Dass sich dieser Preis gelohnt hat, bezweifeln nun nach dem Feuerwerk die meisten. Es war zwar ganz nett anzuschauen und gut auf berühmte lettische Popmusik abgestimmt - ein überwältigender Wow-Effekt blieb aber aus. 

Ganz nett zum gemütlichen Ausklingen des Tages waren die Lichtinstallationen, die im Rahmen eines Kunstfestivals mehrere Abende lang zu bewundern waren. 

 

 

Ich musss ehrlich gesagt zugeben, dass ich mir die ganzen Feierlichkeiten ein bisschen spektakulärer vorgestellt habe, eben weil „100 Jahre Lettland“ seit ich hier angekommen bin immer ein Thema war. Trotzdem faszinieren mich der Nationalstolz der Letten und die Liebe zu ihrem Land immer wieder. 

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